Ich bin bei dem ganzen Thema sehr hin und her gerissen und meine den Text zwischen den Zeilen zu erkennen.
Auf der einen Seite stehe ich als Kundin, deren Auto eigentlich nächste Woche gebaut werden würde, was aber nun auf unbestimmte Zeit verschoben wurde und mein AdAm durch die 45 Tage Anmeldung auf den Händler dann für mich im worst case erst Ende Oktober / Anfang November bereit steht, extrem genervt da und bin richtig verärgert.
Auf der anderen Seite sehe ich es aus "Betriebsrats-Sicht" eines Unternehmens, bei dem ebenfalls immer wieder die Einsparwelle rundum schlägt (weil nicht genug Gewinn erwirtschaftet wurde oder gerade mal 6 Monate Wirtschaftskrise ist) und die Produktion durch Personalengpässe, Anlagenausfälle (da für Investitionen immer das Geld fehlt) usw. Kunden vergrault.
In Eisenach wurde ja die Nachtschicht abgeschafft... ich will gar nicht wissen, wie viele Mitarbeiter das ihren Arbeitsplatz gekostet hat...
Wir AdAm-Kunden spüren nun diese Sparwelle. Die Mitarbeiter im Werk Eisenach können am wenigsten dafür, im Endeffekt sind sie diejenigen, die jetzt am besten so arbeiten sollten, dass der Wegfall der Nachtschicht nicht zu merken ist.
Ich finde, dass hierdurch enormer Druck aufgebaut wird und solche Sparwellen letztlich doch immer wieder Kunden vergraulen (wie auch bei uns im Unternehmen) und ein "Gesundsparen" oft ein vermeidliches "Kaputtsparen" wird.
Auf der einen Seite ist es gut, wenn man Verständnis für die jetzige Situation aufbringt, weil wir sie sowieso nicht ändern können. Andererseits denke ich mir: wenn wir als Kunden über diese Zustände nicht klagen und uns nicht beschweren, dann wird sich im Werk Eisenach auch nichts ändern, dass doch mal wieder Personal eingestellt wird und Nachtschichten gefahren werden. Unternehmen reizen mittlerweile ihre Kapazitäten (egal ob bei Mensch oder Maschine) bis aufs Letzte aus und reagieren erst, wenn sie müssen bzw. wenn das Kind schon im Brunnen liegt.
Nur als Kunde kann man Druck ausüben... und vielleicht würde es den Eisenachern helfen, die ja zwischenzeitlich auch mal wieder einen Streik-Tag eingelegt haben, um für bessere Arbeitsbedingungen einzustehen.
Klar konnte man nicht erahnen, wie gut der AdAm sich gleich verkauft oder wie lange er sich gut verkaufen wird... ja... das ist mit Sicherheit das Totschlag-Argument, aber im Endeffekt ist es nur die Angst der Geschäftsführer, die den Rot-Stift ansetzen und innerhalb von mehr als einem halben Jahr kann man sehr wohl auf Situationen am Markt reagieren, die es den Mitarbeitern und Kunden einfacher machen...
Ist allerdings nur meine Sicht von außen mit Interpretation ohne Internas zu kennen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass ich nicht so weit daneben liege...
PS: Falls der Beitrag im falschen Thread ist, dann bitte einfach verschieben. Thx.