Das erste Auto!
Nun ja, das ist schon ein Thema für sich. Mit Sicherheit auch eines, worüber man streiten kann. Doch eines ist klar, an sein erstes Auto erinnert sich doch jeder!
Worauf kommt es denn beim ersten Auto eigentlich an?
Für die meisten Jugendlichen soll es in erster Linie natürlich 'cool' sein. Oftmals werden sich mehr Gedanken um Farbe und Aussehen gemacht, hauptsache chic, und leider zu selten um Sicherheit.
Trotz der vorangegangenen Abwrackprämie sieht man noch recht häufig alte Fahrzeuge, die als 'Erstwagen' herhalten sollen. Natürlich sind diese Fahrzeuge eine günstige Variante in die eigene Mobilität einzusteigen. Gemeint sind Fahrzege, angefangen bei den Klassikern, sprich Golf II, Golf III, Polo etc. Sicherlich waren diese Autos zu ihrer Zeit alles andere als schlecht. Allerdings hat sich im Straßenverkehr einiges geändert im Laufe der Zeit. Die Fahrzeugdichte hat deutlich zugenommen (-> 1994 waren ca. 39,765 Mio. PKW zugelassen, 2014 sind es 43,9 Mio. 1984 waren insgesamt 25,2 Mio. PKW zugelassen), die Fahrzeuge sind schneller und schwerer als noch vor zehn oder zwanzig Jahren.
Sicherlich sollte jeder möglichst unfallvermeidend Fahren. Aber was bedeutet 'unfallvermeidend' für einen Fahranfänger? Diese haben doch so gut wie keine Erfahrungen im Straßenverkehr und im PKW selbst. (-> 2013 gab es allein 72.130 Verkehrsunfälle verursacht von Fahranfänger zwischen 18 und 25 Jahren, davon wurden 11.293 schwer verletzt und 611 kamen ums Leben)
Ein altes Auto ist also für einen Fahranfänger immer ein Sicherheitsrisiko. Nur wenige verfügen über Sicherheitsfeatures, die im Ernstfall Leben retten können. Beispielsweise ESP, ABS oder Airbags sind in den oben genannten Fahrzeugen oft nicht vorhanden. Selbst wenn sie es sind, stellt sich immernoch die Frage, ob diese nach 20 Jahren noch richtig funktionieren.
Damit will ich aber nicht sagen, dass ein Fahranfänger unbedingt einen Neuwagen braucht- im Gegenteil! Einen Neuwagen als 'Erstfahrzeug' ist eigentlich Quatsch. Denn trotz der Sicherheitsfeatures kommen die erste Schramme und die erste Beule im Auto doch recht schnell. Besonders ärgerlich wäre das doch, wenn dies bei einem Neuwagen geschieht.
Ein Jahreswagen ist im Vergleich zu einem Neufahrzeug deutlich günstiger! Meist haben diese auch nicht viele Kilometer, was auch nicht die große Rolle spielen dürfte, da die wenigsten Fahranfänger viele Kilometer im Jahr fahren werden.
Ist der Opel Adam als erstes Auto geeignet?
Ich gehe nun auf mein eigentliches Thema ein. Ich bringe zum Teil subjektive Eindrücke, Erfahrungen und Fakten zu diesem Fahrzeug an.
Sicherheit
Im NCAP Crashtest erreicht der Opel Adam 'nur' 4 Sterne. Mit seinen 87% Insassenschutz verfehlt er aber nur knapp die 5 Sterne. "Er zählt damit immernoch zu den sichersten Kleinwagen" laut NCAP Crashtest.
Serienmäßig verfügt er über ABS und ESP. Airbags gibt es insgesamt acht Stück in dem 3,70 Meter langen Opel. Davon sind sechs Airbags für Fahrer und Beifahrer und zwei für die Fondinsassen.
Eine Rückfahrkamera gibt es nicht, dafür aber Park-Distance-Control (PDC) sowohl vorne als auch hinten. Dieses Paket (automatische Einparkhilfe) gibt es für 580 Euro Aufpreis, dazu gehört auch noch ein Toter-Winkel-Warner, der sich in den Außenspiegeln befindet und aufleuchtet bzw. blinkt, wenn sich ein Fahrzeug im toten Winkel des Fahrers befindet. Wahlweise gibt es die Einparkhilfe auch nur für hinten, dann kostet sie 320 Euro Aufpreis. (Vergleich: Bei Mini One kostet PDC hinten aktuell 350 Euro Aufpreis, ist allerdings auch nur für hinten bestellbar)
Auch das sogenannte 'Sichtpaket', das es im Adam gegen 145 Euro Aufpreis gibt bietet noch einmal mehr Sicherheit. Dadurch wird dem Fahrer/ der Fahrerin der Griff zum Lichtschalter und zum Scheibenwischerschalter abgenommen. So kann sich die fahrende Person immer auf den Verkehr konzentrieren ohne abgelenkt zu werden.
Sowohl Sicherheit als auch Komfort bietet die Serienmäßige Berganfahrhilfe. Diese verhindert das Wegrollen des Fahrzeugs beim Anfahren an einem Hang oder beim Einparken am Hang.
Meine Erfahrungen
Der Opel Adam ist mein erstes Auto, daher schreibe ich auch diesen Bericht. Ich versuche so objektiv zu bleiben wie möglich!
Das Fahren mit dem Adam ist wirklich kinderleicht. Die Übersichtlichkeit ist nach vorne ausgesprochen gut. Nach hinten wird sie etwas eingeschrängt durch die breite C-Säule. Allerdings hat man dadurch keine Probleme, da die großen Außenspiegel den Bereich hinter dem Auto gut abbilden. Die Größe des Fahrzeugs zusammen mit der oben genannten Berganfahrhilfe machen das Einparken sehr einfach. Wer dazu noch den automatischen Parkassistenten bestellt hat, könnte auch blind einparken. Auf dem Intellilink- Display wird der Abstand von Gegenständen vor und hinter dem Fahrzeug angezeigt und durch das Piepsen der Sensoren unterstützt. Wem dann die Lenkung noch zu schwergängig ist, aktiviert einfach den serienmäßigen City-Modus. Dadurch wird die Lenkung so leichtgängig, dass ein einziger Finger genügt um das Lenkrad zu drehen.
Ist der Adam auch praktisch?
Zum Teil! Er ist kein Platzwunder, das ist schon beim ersten Anblick klar. Aber für seine Größe (3,70 Meter lang, 1,72 Meter breit) bietet er seinen Insassen noch ein verhältnismäßig gutes Platzangebot. Natürlich ist die Beinfreiheit der Fondinsassen etwas eingeschränkt, über 1,80 Meter groß sollten sie auch nicht sein. Wenn sie das nicht sind, ist der Adam durchaus langstreckentauglich!
Für die Frontinsassen bietet der Adam Luxus!
Für 300 Euro Aufpreis gibt es das Intellilink mit Touchscreen im Armaturenbrett und für weitere 350 Euro gibt es Sitzheizung für den Piloten und seinen Co-Piloten, zusätzlich sorgt die Lenkradheizung (im Paket enthalten) für warme Hände.
Wer auf besonders gute Klangqualität viel Wert legt, bekommt für 400 Euro Aufpreis eine Infinity-Soundanlage, muss dafür aber auf etwas Kofferaumvolumen verzichten, da dort der Subwoofer (unter einer Abdeckung) verstaut wird.
Kann man damit shoppen gehen?
Ja auch das ist möglich. Der Kofferaum hat zwar eine hohe Ladekante (85 cm), das sollte aber weder mit Schuhkartons noch mit Tüten voller Klamotten unüberwindbar sein. (Standardkofferaumvolumen 170 Liter)
Wem das als Kofferaum nicht reicht, der kann zusätzlich die Sitze (einzeln) umklappen. Dadurch steigt das Kofferaumvolumen auf 663 Liter.
Ich kann aus Erfahrung sagen, dass das mehr als genug ist. Ich habe sogar mein gesamtes Golfgepäck hineinbekommen mit allem drum und dran und hatte noch Platz für mehr.
Alles in allem bin ich absolut zufrieden mit dem Fahrzeug!
Das Auto macht unheimlich viel Spaß zu fahren. Vorallem in der Stadt und auf der Landstraße fühlt sich der kleine Opel richtig wohl. Er ist in jeder Situation absolut beherrschbar und sicher.
Der Preis
Sicherlich ist der Adam nicht der günstigste in seiner Klasse (Grundausstattung 11.500 Euro). Einige Kleinstwagen gibt es in der Grundausstattung schon unter 10.000 Euro. (Hyundai i10, Ford Ka, Chevrolet Spark, Seat Mii, etc.)
Konkurrenz gibt es aber auch aus Deutschland. Einmal der VW Up (ab 9.975 Euro) und natürlich der Mini One aus dem Hause BMW (ab 15.700 Euro)
Der Mini ist wohl das einzige Auto, mit dem man den Adam wirklich vergleichen kann. Beide vermitteln einen gewissen Lifestyle und beide werden hauptsächlich gekauft weil sie chic und modern, natürlich auch sportlich sind. Doch genau in diesem Vergleich gewinnt der Adam, nicht nur beim Preis! (siehe Auto Test aus März 2014. -> fünf Kleinwagen im Test, Adam auf Platz 2, Mini auf Platz 5)
Wer also bereit ist, den Preis vom Adam zu bezahlen, bekommt dafür einen ganz besonderen Kleinstwagen.
Was spricht gegen den Opel Adam
Was kann man negatives zu diesem Fahrzeug sagen?
- Nun ja, auf der einen Seite der Preis. Denn für das Geld, was ein gut ausgestatteter Adam kostet (14.000-20.000 Euro) würde man ein deutlich größeres Fahrzeug gebraucht bekommen. Aber darum geht es ja nicht! Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist auf jeden Fall sehr gut!
-Der Kofferaum könnte größer sein, mit Betonung auf könnte, denn wer sich ein Auto in dieser Größenordnung kaufen möchte, der braucht auch nicht viel Platz.
- Die hinteren Insassen könnten mehr Kopffreiheit gebrauchen. Ja, das stimmt tatsächlich. Ein wenig mehr Kopffreiheit wäre schon schön wenn man über 1,80Meter groß ist.
-Das Intellilink lenkt ab. Unter Umständen kann das tatsächlich passieren, wenn man bei der Fahrt seine Kontakte durchstöbert oder sein Mobiltelefon einwählt. Dies sollte man aber absolut unterlassen! Ich apelliere dabei aber auch an die Vernunft aller Autofahrer. Wenn eine Aktivität, die an sich nichts mit dem Fahren zutun hat, einen ablenkt, dann bitte immer dazu anhalten! Man gefährdet ja nicht nur sich selbst sondern auch andere Verkehrsteilnehmer.
Fazit
Ja, der Adam eignet sich hervoragend als erstes Auto! Er bietet nicht nur all die Extras, mit denen man Jugendliche sehr glücklich machen kann, er hat auch all diejenigen, die die Eltern besonders glücklich machen, und diese sogar serienmäßig!
Der Adam ist gerade groß genug, um alle Anforderungen an ein Auto zu erfüllen, aber nicht zu groß um die Übersichtlichkeit einzuschränken.
Die vielen Farboptionen lassen keine Wünsche offen und das Auto kann komplett individuell gestaltet werden.
Auch die Versicherung ist einigermaßen günstig, wenn man einige Versicherungen vergleicht. Die Steuer ist ebenso günstig wie der Kraftstoffverbrauch ( Dieser variiert zwischen 5.5 und 8.0 Litern im Durchschnitt).
Der Adam ist ein sehr vielseitiges Lifestyle Fahrzeug und macht in jeder Lebenslage sehr viel Spaß!
Kaufempfehlung?
Ja, von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung. Egal ob neu, oder gebraucht, der Adam macht einen zu einem sehr glücklichen und zufriedenen Autobesitzer!
Gruß, Matze